Manchmal kann Werbung auch nach hinten losgehen – obwohl Inhalt, Länge, Produkt und Präsentation absolut stimmig sind. Wann? Einfach immer dann, wenn der Kontext nicht…
Heute haben wir an dieser Stelle keine Tipps zu Trends und Techniken für Sie. Sondern eine Suche nach einer Antwort auf die Frage, seit wann es das eigentlich gibt, was uns heute so selbstverständlich erscheint, da es kontinuierlich auf uns einplätschert – oder anders gefragt, seit wann das Sujet unseres Berufszweiges existiert: Die Werbung.
Sich um jemanden drehen …
„Werben“ kommt etymologisch vom althochdeutschen Verb „hwerban“, wo es „sich drehen, sich bewegen, sich umtun, bemühen“ bedeutet. Daraus entwickelte sich die Bedeutung „sich um jemanden bewegen“ oder auch „um jemanden werben“. Im Mittelhochdeutschen wird schließlich das Substantiv „Werbunge“ gebildet, das der Vorgänger unserer heutigen Werbung ist. Eine Wortgeschichte hätten wir nun schon mal. Aber wer hat damit angefangen, Werbung zu machen?
Lautschreier und Weitflieger
Mit Sicherheit können wir die Marktschreier des Mittelalters als damalige Werbeprofis definieren, was auch für die Händler im alten Rom galt, die auf dem Forum Romanum ihre Waren feilboten. Die Konkurrenz im akustischen Sinne zu übertönen ist nicht mehr das Ziel heutiger Werbemaßnahmen – aber erfolgreiche Werbung will sich immer noch von den Botschaften der Mitbewerber absetzen. Dass Johannes Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks im Jahr 1440 jenen, die eine Botschaft weit verbreiten wollten, neue Möglichkeiten brachte, ist unbestritten. Das erste Flugblatt – heute sagen wir Flyer – wird auf das Jahr 1488 datiert. Sie waren im Wortsinne fliegende Blätter, nicht in einem Buch gebunden und möglichst flugs von einer Hand in die andere kommend – genutzt vor allem von fliegenden Händlern.
Bekannt aus Film und Fernsehen
Die erste Werbeagentur der Welt wurde mutmaßlich 1786 von William Taylor in London gegründet, als erste deutsche Werbeagentur gilt werbebau, die 1924 von Max Burchartz und Johannes Cannis eröffnet wurde. Dies war zu einer Zeit, in der Werbung in Zeitungsanzeigen, auf Litfasssäulen, auf Plakaten oder auf den seit der Einführung der Elektrizität vor allem in den Städten populären Leuchtreklamen geschaltet wurde. Hinzu kam seit Mitte der 1920er Jahre die Möglichkeit, im Rundfunk Spots zu schalten sowie im Kino – zunächst stumm, dann mit Ton – Werbefilme zu zeigen. Mit der Verbreitung des Fernsehens eröffneten sich Werbenden wiederum neue Welten und es ließen sich weitere Zielgruppen erschließen.
Wissenschaft und Werbung
Ebenfalls seit dieser Zeit, also seit gut hundert Jahren, existiert die wissenschaftliche Auseinandersendung mit Werbung und damit die Entwicklung von Theorien rund um Konsumenten- und Zielgruppenforschung. Und natürlich blieb auch die Kritik nicht aus: an der Werbung an sich oder an der Werbung für spezielle Produkte. Einschränkungen und Verbote für die Werbeaktivitäten der Tabakindustrie etwa gibt es in Deutschland seit 1974.
Der gigantische digitale Marktplatz
Und dann entdeckte die Werbung Ende des 20. Jahrhunderts Neuland: das Internet. Ein unendlich großer Marktplatz mit unendlich vielen Möglichkeiten. Werbung wird heute konsequent personalisiert – ausgespielt wird nur, was auf das Profil des Nutzers passt. Konsequentes Lead Nurturing macht es möglich, Zielkunden mit genau dem Content zu versorgen, den sie suchen. Product Placement durch Influencer in den sozialen Medien funktioniert millionenfach – der Schlüssel heißt Vertrauen.
Sie fragen sich mitunter, wo Sie in dieser unendlichen Geschichte der Werbung mit Ihrem Produkt stehen? Wo Sie es am besten platzieren, wo Ihre Zielgruppe ist und wen Sie bislang vielleicht noch nicht auf dem Schirm haben? Schlagen Sie mit uns ein neues Kapitel auf – wir beraten Sie gerne.
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