Zurück zum Unikat: Druck-Trend Risographie

Ob Flyer oder Postkarte: Wer schnell und günstig in hoher Auflage drucken möchte, für den mag Risographie eine interessante Alternative sein. Darüber hinaus könnte die Umweltfreundlichkeit des in Japan erfundenen Druckverfahrens dafür sorgen, dass in den nächsten Jahren wieder mehr Druckerzeugnisse auf diese Art erstellt werden.

Der Begriff „Risographie“ ist eine Zusammensetzung aus dem japanischen Wort „riso“ = „ideal“ und dem griechischen Suffix „graphie“, welcher sich vom Verb „gráphein“ = „schreiben“ ableitet. Eine freie Übersetzung wäre also „Idealschrift“. Interessanterweise sind die Ergebnisse dieses in den 1940er Jahren etablierendes Druckverfahrens nach heutigen Maßstäben nicht immer ideal zu nennen – zumindest, wenn man bei hohen Auflagen absolut identische Druckergebnisse als Ideal annimmt. Genau darin kann jedoch der Reiz liegen. Blicken wir aber zunächst auf das Verfahren als solches.

Der Master kann auf den Kompost

Nach einer Vorlage wird eine Masterfolie auf der Basis von Hanffasern oder Reispapier erstellt. Diese ist im Vergleich zum zwischen 50 und 80 Euro teuren Sieb, das für den Siebdruck benötigt wird, mit etwa einem Euro ausgesprochen günstig. Da für den Druck ein Wasser-Öl-Gemisch auf Sojaölbasis und nicht auf Erdölbasis eingesetzt wird, können die Masterfolien nach Gebrauch kompostiert werden und zerfallen binnen fünf bis sechs Wochen. Der Druckvorgang, bei dem die Farbe aus der Trommel gewissermaßen auf das Papier geschleudert wird, erzeugt keine Hitze und braucht wenig Energie. Es entstehen zudem keine chemischen Dämpfe, die die Luft in der Druckerei oder im Büro belasten. Da beim Zylinderdruckverfahren des Risographen die Schablone beim Drucken die Schablone mit Farbe „flutet“ und nicht Zeile für Zeile arbeitet, ist das Verfahren sehr schnell. Zum Vergleich: Ein Laserdrucker schafft 100 Seiten in 5 Minuten, ein Tintenstrahldrucker 200 Seiten und der modernste Risograph bringt es auf bis zu 900 Seiten. Wichtig: Das Papier muss offen und darf nicht gestrichen sein, das heißt, seine Oberfläche darf nicht mit Harzen behandelt sein. Denn dann kann die Farbe nicht eindringen.

Es lebe das Unikat

Das Eindringen und Trocknen der Farbe dauert wiederum länger als bei anderen Druckverfahren – dies muss bei der Planung mit einbezogen werden. Zudem braucht es je nach Anzahl der Farben mehrere Druckvorgänge. Genau diese machen jedoch den Charme der Ergebnisse aus: Druckt der Risograph mehrere Exemplare derselben Vorlage, gibt es meist minimale Abweichungen bei den Ergebnissen. So erhält etwa beim Versand einer Postkarte mit der Einladung zu einem Kundenevent jeder und jede ein individuelles Exemplar, das obendrein noch mit dem Vermerk auf Umweltfreundlichkeit und Kompostierbarkeit punkten kann. So könnte diese preiswerte und nachhaltige Drucktechnik, auf die aktuell eher Künstler und freischaffende Grafiker setzen, in den nächsten Jahren durchaus ein Trend im B2B-Marketing werden. Wir beraten Sie gerne, wenn Sie ein postalisches Mailing oder einen Flyer in diesem Druckverfahren erstellen möchten.

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