Neue Wege – den passenden Mitarbeiter für sein Team finden

Passende Mitarbeiter finden

Wer schon häufiger nach geeigneten Mitarbeitern für sein Unternehmen gesucht hat, wird eventuell schon die Erfahrung gemacht haben, dass Lebenslauf und Fachkompetenz nicht alles sind. Ob und wie gut sich ein neuer Mitarbeiter in ein Unternehmen und das Team einfügt, stellt sich meist erst nach den ersten Arbeitstagen heraus. Oder gibt es einen anderen Weg?

Ein Blick in den Lebenslauf eines Bewerbers und man findet alle Infos zu Ausbildung, Studium, Fachkompetenzen und Co. Bisher sind diese Hard Skills bei den meisten Personalverantwortlichen zentrales Kriterium, ob ein Bewerber im Bewerbungsverfahren eine Runde weiter rückt. Klar – sucht man doch jemanden, der für die ausgeschriebene Stelle fachlich qualifiziert ist. Natürlich ist die Berücksichtigung der Soft Skills (also Schlüsselkompetenzen, die über die fachliche Qualifikation hinausgehen und einen Blick auf die Eigenschaften, den Arbeitsstil und den Charakter der Person verraten) nichts Neues im Recruiting-Prozess. Doch wie lässt sich von diesen darauf schließen, ob der Kandidat der passende Mitarbeiter ist? Häufig spielt dann eben doch das leider nicht immer sehr verlässliche Bauchgefühl eine große Rolle 

Bauchgefühl vs. Analyse 

Das Berliner Start-Up Unternehmen Bunch geht aktuell einen ganz neuen Weg, indem es ein Tool entwickelt hat, das auf Basis spezifischer Algorithmen genau analysieren und berechnen kann, ob ein Mitarbeiter in das Team und die vorherrschende Kultur des Unternehmens (oder einer Abteilung) passt. Grundidee dabei: Je mehr der Bewerber die Werte und Einstellungen seines Arbeitsumfeldes teilt, desto mehr passt er in das Unternehmen und desto erfolgreicher arbeiten alle Teammitglieder miteinander. Das Ergebnis der Berechnungen also als Ersatz für das Bauchgefühl?  

Basis der Analyse ist zunächst eine Erhebung innerhalb der einzelnen Teams: Mitarbeiter füllen einen Fragebogen aus, dessen Ergebnis nach Auswertung ein klares Profil des Unternehmens widerspiegeln soll. Bewerber, die nach Auswahl der Lebensläufe für die Stelle zunächst infrage kommen, füllen den Fragebogen ebenfalls aus – die Resultate werden dann mit den intern ermittelten Ergebnissen abgeglichen. Ziel ist es, herauszufinden, ob sich der Bewerber tendenziell eignet oder sein Profil so gar nicht dem Unternehmensbild und der Teamdynamik entspricht. Und inwieweit er das Team mit seinen Fähigkeiten und Einstellungen bereichern kann. 

Profitabel auch für den Bewerber 

Da heutzutage Aspekte wie Work-Life-Balance sowie die Stimmung innerhalb des Unternehmens unter den Mitarbeitern bei der Jobentscheidung eine tragende Rolle spielen, während gleichzeitig das Thema Geld in den Hintergrund rückt, ist ein solches Auswahlverfahren auch für den Bewerber von Nutzen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Mitarbeiter zufrieden mit seiner Anstellung ist, steigt wenn beide – Unternehmen und Mitarbeiter – dieselbe Kultur teilen und dieselben Ziele verfolgen. Daher halten die Entwickler es auch für unwahrscheinlich, dass ein Bewerber seine Antworten gezielt darauf auslegt, in das Unternehmen passen zu wollen. 

Und die Zukunft? 

Ob eine Software das Bauchgefühl ersetzen kann, ist sicherlich eine spannende Frage. Die Mitarbeiterauswahl so ganz ohne Kennenlernen – fraglich. Doch die Idee vorab ein genaues Bild der Unternehmenskultur zu ermitteln und dies als Basis für das Mitarbeiter-Matching zu nehmen, birgt sicherlich großes Potential für künftige Recruiting-Prozesse. Und sollte Unternehmen dazu anregen, sich grundsätzlich Gedanken darüber zu machen, wie sie sich selbst und ihr Leitbild definieren.

 

Bildnachweis: hanss / Shutterstock

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